Lageplan kontinuierlich fortschreiben
Der Neubau eines Hauses oder die Sanierung eröffnen die Chance, die gesamte Abwasseranlage genau zu dokumentieren. Dazu gehören: die Lage einschließlich der Tiefe, die Leitungsführung, die Zugangsmöglichkeiten, das Material und die Nennweiten (Verlinkung auf 11), die vorhandenen Anschlüsse der Entwässerungsgegenstände sowie Brunnen, Zisternen und Dränagen (Verlinkung auf 6.4). Die Informationen lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt leicht nachvollziehen, was Zeit und somit Kosten spart.
Zur Dokumentation eignet sich am besten ein Lageplan (Bestandsplan), der kontinuierlich fortgeschrieben und aktualisiert wird. Jede Änderung oder Erweiterung der Abwasseranlage sollte hier festgehalten werden. Eine sinnvolle Ergänzung zum Lageplan sind Fotos von der nicht verfüllten Baugrube und von noch nicht verputzten und eingerichteten Räumen, in denen sich die Zugänglichkeiten zur Abwasseranlage befinden.
Einen tieferen Einblick in den gesamten Ablauf und viele hilfreiche Tipps liefern die folgenden Textmarken:
Checkliste Dokumentation
Lagepläne
Bescheinigungen
- Sammeln Sie in einer "Grundstücksmappe" alle entwässerungstechnisch relevanten Informationen.
- Hinterlegen Sie dort ebenfalls weitergehende Informationen zum Grundstück, z. B. ob es in einem Wasserschutzgebiet liegt, Informationen zur hydrogeologischen Situation, Geologie und dem Boden. Verfügen Sie über Informationen zum höchsten bekannten Grundwasserstand (HGW) und zum Baugebiet, legen Sie diese ebenfalls bei.
- Grundstücksangelegenheiten sind in den Gemeinden und beim zuständigen Kreis vielfach auf mehrere Ämter mit unterschiedlichen Zuständigkeiten verteilt, z. B. beim Bauordnungsamt, dem Tiefbauamt, dem Denkmalschutz, der Umwelt- oder der Unteren Wasserbehörde. Momentan werden die Unterlagen zum Grundstück manchmal noch nach verschiedenen Ablagesystemen mit unterschiedlichen Aktenzeichen archiviert. Legen Sie sich eine Übersicht an (z. B. in Tabellenform), welche Unterlagen mit welchem Aktenzeichen Sie von welchem Amt bekommen haben und notieren Sie sich in einer weiteren Spalte die Adresse, die Telefonnummer und den Ansprechpartner. Halten Sie Gemarkung, Flur, Flurstück sowie den Straßennamen und die Hausnummer fest.
- Führen Sie eine Historie, wenn das Grundstück geteilt wurde, sich der Straßenname, die Hausnummer oder die Eigentümer des Grundstücks geändert haben.
- Sammeln Sie in der Grundstücksmappe jeglichen Schriftverkehr mit der Gemeinde und dem Kreis und erstellen Sie nach einem Telefongespräch eine Aktennotiz.
- Archivieren Sie die Unterlagen nicht nur in elektronischer Form, sondern auch in Papierform. Eventuell ist das Format, das Sie für die EDV-Archivierung verwendet haben, später nicht mehr lesbar.
- Manche Gemeinden haben angefangen, eine Grundstücksdatenbank aufzubauen und das öffentliche und private Kanalnetz zusammenzuführen. Wenn es ein solches Vorhaben gibt, unterstützen Sie es bitte. Fragen Sie bei der Gemeinde nach, in welchem (digitalem) Format sie die Unterlagen von Ihnen benötigt und geben Sie Informationen über Änderungen und Umbauten Ihrer Abwasseranlage an Ihre Gemeinde weiter.
Unterschiedliche Anforderungen an Lagepläne
Die Vorgaben zu Form und Inhalt der Lagepläne sind bei den Städten und Gemeinden teilweise sehr unterschiedlich.
Ein Lageplan sollte in jedem Fall die Lage und die Tiefe, die Leitungsführung insbesondere unter der Bodenplatte, die Zugangsmöglichkeiten, das Material und die Nennweiten, die vorhandenen Anschlüsse der Entwässerungsgegenstände sowie Brunnen, Zisternen und Dränagen beinhalten.
Manchmal weicht die spätere bautechnische Umsetzung vom Ausführungsplan, welcher zur Genehmigung oder Bestandsanzeige eingereicht wird, ab. Wichtig ist, dass der Lageplan die tatsächlich realisierte Abwasseranlage so detailliert wie möglich wiedergibt und Um- oder Anbauten konsequent nachgetragen werden. Die Lage von Schächten und weiteren Zugangsmöglichkeiten, die Entwässerungsgegenstände, die Grundstücksgrenze, die Gebäudeaußenwand und die Abzweige und Bögen sollten als x,y,z-Koordinaten eingemessen und im Lageplan maßstabsgetreu dargestellt werden.
Checkliste Lagepläne
- Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde nach Vorgaben zu Form und Inhalt des Lageplans (Bestandsplans).
- Legen Sie beim Neubau Ihres Hauses und bei einer ggf. erforderlichen Sanierung vertraglich fest, dass ein Lageplan über die aktuelle, tatsächlich realisierte Anlage erstellt werden muss bzw. dass der bestehende Lageplan fortgeschrieben werden muss. Bestehen Sie weiterhin darauf, dass die entsprechenden Vorgaben Ihrer Gemeinde zu Form und Inhalt des Lageplans eingehalten werden müssen. Fotos sollten die zeichnerische Darstellung ergänzen.
- Der Lageplan wird in der Regel als Aufsicht (zweidimensionale Abbildung von oben) angefertigt. Zusätzlich ist die Darstellung der privaten Abwasseranlage und ggf. der Anschlüsse von Brunnen und Zisternen als Aufriss (Profilzeichnung) hilfreich. Dargestellt werden sollte auch der Anschluss an die öffentliche Kanalisation.
- Optimal ist ein Plan, in dem auch die aktuelle Lage anderer Leitungen, z. B. für Strom, Trinkwasser, Gas und Telefon maßstabsgetreu eingetragen ist. Diese Eintragungen sollten bei einer Änderung ebenfalls aktualisiert werden.
- Scannen Sie den Lageplan zusätzlich ein und fertigen Sie eine Kopie des Plans in Papierform an. Bewahren Sie die Unterlagen an einem sicheren Ort auf.
- Manche Gemeinde haben angefangen, eine Grundstücksdatenbank aufzubauen und das öffentliche und private Kanalnetz zusammenzuführen. Wenn es ein solches Vorhaben gibt, unterstützen Sie es bitte. Fragen Sie bei der Gemeinde nach, in welchem digitalen Format sie die Unterlagen von Ihnen benötigt und geben Sie Informationen über Änderungen und Umbauten Ihrer Abwasseranlage an Ihre Gemeinde weiter.
Bescheinigungen sicher und unbegrenzt aufbewahren
Bescheinigungen jeglicher Art, z. B. die Baugenehmigung, die Erlaubnis der Gemeinde, Dränagewasser in den Regenwasserkanal einzuleiten, oder die Erlaubnis für die Einleitung von Regenwasser in ein Gewässer, sollten zusammen mit dem aktuellen Lageplan in einer "Grundstücksmappe" gesammelt und sicher und unbegrenzt aufbewahrt werden.
Das Gleiche gilt für
- Rechnungen, Protokolle, Fotos und Videos über die geleisteten Arbeiten bei der Reinigung, TV-Inspektion und Sanierung.
- Dichtheitsprüfprotokolle, z. B. das Dichtheitsprüfprotokoll über die erstmalige Dichtheitsprüfung nach Herstellung der Abwasseranlage bei dem Neubau eines Hauses sowie bei den wiederkehrenden Dichtheitsprüfungen nach BauO NRW bzw. DIN 1986-30 und das Dichtheitsprüfprotokoll im Rahmen der Abnahmeprüfung nach einer Sanierung.
Checkliste Bescheinigungen
- Grundstücksangelegenheiten sind in den Gemeinden und beim zuständigen Kreis vielfach auf mehrere Ämter mit unterschiedlichen Zuständigkeiten verteilt, z. B. beim Bauordnungsamt, dem Tiefbauamt, dem Denkmalschutz, der Umwelt- oder der Unteren Wasserbehörde. Momentan werden die Unterlagen zum Grundstück manchmal noch nach verschiedenen Ablagesystemen mit unterschiedlichen Aktenzeichen archiviert. Legen Sie sich, z. B. in Form einer Tabelle, eine Übersicht an, welche Unterlagen mit welchem Aktenzeichen Sie von welchem Amt bekommen haben. Notieren Sie sich zudem in einer weiteren Spalte die Adresse, die Telefonnummer und den Ansprechpartner. Halten Sie in der Tabelle Gemarkung, Flur, Flurstück sowie den Straßennamen und die Hausnummer fest.
- Führen Sie eine Historie, wenn das Grundstück geteilt wurde, sich der Straßenname oder die Hausnummer geändert oder die Eigentümer des Grundstücks gewechselt haben.
- Scannen Sie die Bescheinigungen zusätzlich und fertigen Sie Kopien in Papierform an. Verwahren Sie die Unterlagen an verschiedenen, sicheren Orten unbegrenzt auf.