Rheinberg, 23.01.2025
Am 27. Januar gedenken wir in Deutschland der Opfer des Nationalsozialismus – ein Tag, der uns nicht nur an die Gräueltaten erinnert, sondern auch an die Verantwortung, die wir heute tragen, damit solche Verbrechen niemals wieder geschehen. Seit 1996 ist dieser Gedenktag ein fester Bestandteil des deutschen Kalenders und wird in Städten wie Rheinberg genauso begangen wie im gesamten Land.
Für Rheinberg hat dieser Tag eine besondere Bedeutung, da auch hier viele Menschen von den Schrecken der NS-Zeit betroffen waren. In der Region fanden zahlreiche Deportationen statt, und viele Familien wurden auseinandergerissen. Heute erinnern Denkmäler und Veranstaltungen an das Leid und die Opfer dieser Zeit. Der 27. Januar steht nicht nur für die Befreiung von Auschwitz, sondern auch für das Gedenken an die Menschen in unserer Stadt und Umgebung, die von der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus betroffen waren.
Der 27. Januar ist der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee im Jahr 1945. Auschwitz steht symbolisch für die unvorstellbaren Verbrechen des NS-Regimes – für Millionen von ermordeten Menschen, für die unermesslichen Leiden und die entsetzlichen Entbehrungen. Auch die Erinnerung an diese Opfer gehört zum Gedenken in Rheinberg, da auch hier viele Menschen aus der Region unter den Nazi-Verfolgungen litten.
An diesem Tag gedenken wir der Menschen, die unter dem Regime des Nationalsozialismus zu Opfern wurden – Jüdinnen und Juden, Rom*nja und Sinti, politische Gegner, Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle und viele andere, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Überzeugungen oder ihrer Identität verfolgt und ermordet wurden. Ihre Schicksale sind Teil unserer Geschichte und auch ein Teil der Geschichte Rheinbergs. In der Stadt erinnern verschiedene Gedenkveranstaltungen daran, wie wichtig es ist, diese Geschichten weiterzugeben und wachzuhalten.
Der Tag des Gedenkens richtet jedoch den Blick nicht nur zurück, sondern fordert uns auch heraus, in der Gegenwart wachsam zu bleiben. In Rheinberg, wie überall, müssen wir uns gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form der Diskriminierung stellen. Die Werte von Demokratie, Toleranz und Menschenrechten müssen immer wieder verteidigt werden – nicht nur in der Politik, sondern auch im täglichen Leben. Als Teil der Gesellschaft tragen wir alle dazu bei, eine Welt zu schaffen, in der solche Verbrechen nicht mehr möglich sind.
Dieser Tag erinnert uns aber auch an die Menschen, die sich dem Regime widersetzten und ihr Leben riskierten, um sich für Gerechtigkeit und Menschlichkeit einzusetzen. Ihre Taten sind ein leuchtendes Beispiel für uns, wie wichtig es ist, für das Richtige einzutreten, auch wenn es gefährlich ist.
Möge der 27. Januar in Rheinberg und überall in Deutschland ein Tag der Besinnung, des Gedenkens und der Verpflichtung sein, damit wir gemeinsam eine Zukunft gestalten können, in der Menschlichkeit und Gerechtigkeit im Mittelpunkt stehen.
Foto: Stadt Rheinberg