Rheinberg, 10.05.2024. Man merkt es gleich, wenn man die Eheleute Sieglinde und Norbert Ressin kennenlernt: Die beiden gehören einfach zusammen - das passt! Die Lebensfreude die sie beide ausstrahlen, war ganz sicher ein Grund, weshalb sie sich im Jahr 1971 in einer Diskothek in Kamp-Lintfort direkt so sympathisch waren. Möglicherweise konnte Norbert die interessante hübsche Frau auch mit ein wenig Seemannsgarn umspinnen und für sich einnehmen, denn er war quasi Seemann und fuhr als Berufssoldat damals mit dem U-Boot „U9“ der Bundeswehr 6 Jahre zur See. Was auch immer es war das die Anziehungskraft der jungen Leute so stark aktivierte: Sie wollten ab diesem Moment den Weg des Lebens gemeinsam gehen und wurden ein Paar. 3 Jahre später gingen Sieglinde (geborene Michels) und Norbert Ressin dann auch offiziell den Bund für´s Leben ein und heirateten in Kamp-Lintfort vor dem Standesamt und in der Christuskirche.
Gefeiert wurde damals mit Verwandten und Freunden im Kamp-Lintforter „Haus Dietrich“. Mit dabei war selbstverständlich auch die komplette Besatzung des U-Bootes, dass in Kiel stationiert war. Eine starke Gemeinschaft, die bis heute erhalten geblieben ist. Und die Kameraden hatten sich für das Brautpaar natürlich auch etwas einfallen lassen. Nach der kirchlichen Trauung erwartete die beiden eine echte „Seemannsaufgabe“: Ein beachtlich dickes Drahttau sollte mit einem stumpfen Messer vom Bräutigam durchtrennt werden, während die Braut in dieser Zeit Schnäpse trinken musste. Dank einer guten Vorbereitung (Norbert wusste welche Aufgabe er und seine Frau werden bewältigen müssen) hatte er sich ein entsprechend scharfes Messer in den schicken Hochzeitsanzug gesteckt und „erlöste“ so seine Sieglinde nach nicht mal 10 Minuten und nur 2 Schnäpsen aus der „Schnapsfalle“.
Eine Zeit lang führte das Paar aufgrund der Stationierung von Norbert Ressin in Kiel eine Wochenendehe. Viele unterschiedliche Meere wurden durchkreuzt. Ganze 16 Tage war sein längster Tauchgang. Es war immer ein besonderes Erlebnis, wenn die „U9“ in die Häfen fremder Länder einlief und mit militärischen Ehren empfangen wurde. Die schnieke Ausgehuniform wurde getragen, denn die Mannschaft repräsentierte natürlich ihr Heimatland Deutschland. Im Gepäck nach Hause hatte Norbert Ressin immer spannende Geschichten. Nach seiner 12-jährigen Dienstzeit als Berufssoldat wechselte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2010 in den „Knast“ – nein, natürlich nicht als Insasse, sondern als Beamter der Justiz. In der Justizvollzugsanstalt Geldern-Pont war es unter anderem seine Aufgabe, sich um die Abläufe rund um den „Knastladen“ zu kümmern. Inhaftierte fertigen die unterschiedlichsten Produkte - zum Beispiel aus Holz oder Metall - selber an. Der Vertrieb erfolgt dann zumeist über den Online-Shop „Knastladen“, über den auch Produkte aus den Eigenbetrieben anderer Justizvollzugsanstalten in NRW angeboten werden. Eine Tätigkeit, die Norbert Ressin wirklich gerne machte.
Ehefrau Sieglinde Ressin war indes während ihres gesamten Berufslebens als kaufmännische Angestellte im Bergbau tätig. Ihre Einsatzorte waren in Kamp-Lintfort, Duisburg-Homberg und Neukirchen-Vluyn bevor sie Im Alter von 52 Jahren in den Vorruhestand verabschiedet wurde. Außerdem kümmerte sie sich nach der Geburt des einzigen Sohnes René im Jahr 1982 liebevoll um ihn, ihren Mann und das gemeinsame Heim, dass irgendwann zu klein wurde. Nachdem die Familie lange Zeit ihren Lebensmittelpunkt in Kamp-Lintfort hatte, überzeugte sie vor rund 30 Jahren das Angebot eines Hauses in Ossenberg. Sie kauften die Immobilie und renovierten sie Stück für Stück in Eigenregie. Mittlerweile wohnen die Ressins in einer Doppelhaushälfte in Rheinberg-Mitte Wand an Wand mit ihrem nun erwachsenen Sohn René und fühlen sich dort pudelwohl – auch dank der tollen aktiven Nachbarschaft. Norbert Ressin bekleidete sogar lange Zeit das Amt des Pumpenmeisters.
Das Goldhochzeitspaar nimmt gerne an Veranstaltungen teil. Live-Konzerte gefallen ihnen dabei am besten. Ein „Hobby“ genießen sie ganz besonders gemeinsam: In all den Jahren bereisten die Eheleute die ganze Welt – überwiegend mit Kreuzfahrtschiffen. Die USA und die Karibik haben den größten Eindruck hinterlassen. Mehrmals im Jahr sind sie nach wie vor 10 bis 14 Tage in der Weltgeschichte unterwegs. Im August ist es wieder soweit – dann geht es erst mit dem Flugzeug nach New York, wo sie einen kurzen Stopp einlegen, um dann im Anschluss für 10 Tage auf einem Kreuzfahrtschiff Neuseeland anzusteuern.
Treue und Zusammenhalt sind für die Jubilare das Geheimnis ihrer guten Ehe. Sieglinde Ressin schätzt ganz besonders an ihrem Mann, dass er ein fürsorglicher und lebenslustiger Partner ist. Norbert Ressin liebt an seiner Frau, dass sie immer für die Familie da ist. Dank einer guten Gesundheit genießen sie ihr gemeinsames Leben in vollen Zügen. Dazu zählt natürlich auch eine Goldhochzeitsfeier, die mit 65 Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten und Nachbarn in der „Burgschänke“ in Alpen stattfand. Auch die Ortsvorsteherin Franziska Bröcking gratulierte im Namen der Stadt Rheinberg herzlich und wünschte dem Goldhochzeitspaar noch viele schöne genussvolle gemeinsame Jahre bei guter Gesundheit.
Foto: Stadt Rheinberg Das Goldhochzeitspaar freute sich über die Glückwünsche von Ortsvorsteherin Franziska Bröcking (rechts).