Rheinberg, natürlich niederrheinisch

BAUMFREVEL IN BUDBERG - 250 JAHRE ALTE EICHE WURDE MUTWILLIG ZERSTÖRT - DIE STADT SUCHT ZEUGEN

Rheinberg, 12.07.2023. Unter Baumfrevel versteht man die unerlaubte und absichtliche Beschädigung bzw. Fällung von Bäumen. Diese Handlungen zählen zur Rubrik des Vandalismus. Zu solch einem Fall kam es nun im Neubaugebiet in Rheinberg-Budberg. Dort wurden bei der Erstellung des Bebauungsplans damals einige vorhandene Landschaftselemente unter Schutz gestellt. Dazu gehörte auch die über 250 Jahre alte Eiche in einem der Gräben zwischen der Landfrauenstraße und der Bahnlinie.

 

Bis zu 1000 Jahre alt kann eine Eiche wie in Budberg werden, wenn die Umstände passen. Das macht sie in Deutschland zu einer der langlebigsten Baumarten. Ihr hohes Alter verdankt die Eiche ihrem Immunsystem. Zahlreiche Resistenzgene sorgen dafür, dass sie sich besonders gut gegen Angriffe wehren kann. Doch dem Angriff, dem die Eiche nun in Budberg ausgesetzt war, konnte selbst diese robuste Baumart nicht standhalten.

 

Unter Einsatz einer Bohrmaschine wurden der Eiche im Stammfuß gezielte Bohrungen zugefügt. Das diese Bohrlöcher keines natürlichen Ursprungs sind, wurde durch einen externen, von der Stadt Rheinberg beauftragten Baumgutachter festgestellt.  Dieser hat einige Proben entnommen und zur weiteren Analyse an ein Labor übergeben, das eine Überprüfung auf Pflanzenschutzmittelrückstände durchführt. Innerhalb weniger Wochen starb in großen Teilen die Krone dieses großen starken Baumes ab und muss nun durch eine Fachfirma gefällt werden.

 

Aufgrund der Festsetzungen des in diesem Bereich gültigen Bebauungsplanes ist durch die Stadt Rheinberg eine Ersatzpflanzung in der Fläche durchzuführen. Der Torso des Baumes soll als Habitat erhalten werden. Insgesamt wird der Schaden vom Grünflächenamt auf rund 20.000 Euro geschätzt. Die Stadtverwaltung hat Strafanzeige bei der zuständigen Polizeidienststelle erstattet und hofft nun auf Hinweise aus der Bevölkerung an die Polizei unter der Rufnummer 02842 9340, die zur Ergreifung der Täter führen.

Ein Zusammenschnitt der Beschädigungen der Eiche

Fotos: Stadt Rheinberg Zur besseren Sichtbarkeit der Bohrlöcher wurde die Rinde an einigen Stellen entfernt. Alle Bohrlöcher sind nahezu gleich breit und tief. Zudem ist eine Flüssigkeit ausgetreten, die noch nicht näher definiert werden konnte.