Rheinberg, 23. Januar 2023. Nach der Inbetriebnahme der alten Schule am Pulverturm in Rheinberg-Mitte im Oktober 2022, muss die Stadt Rheinberg eine weitere Notunterkunft für geflüchtete Menschen aus dem Ausland herrichten, weil alle anderen Unterkünfte in der Stadt ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Rund 25 weitere Personen wurden der Stadtverwaltung von der Bezirksregierung Arnsberg angekündigt. Bis Ende Januar 2023 finden somit insgesamt rund 170 Personen vorrübergehend Schutz in der Stadt. In dem Gebäude auf dem Melkweg wurde Platz für 90 Personen geschaffen. Die Unterkunft auf der Berkevoortshofstraße ist mit 15 Plätzen am Limit. In der Schule am Pulverturm auf der Kurfürstenstraße finden mittlerweile Familien mit insgesamt 50 Mitgliedern Unterschlupf. Da die oberen Etagen momentan noch nicht als Notunterkunft nutzbar sind, verteilen diese sich auf das Erdgeschoss und die Räumlichkeiten im Souterrain.
Wie in vielen Städten ist Kreativität und zum Teil Glück bei der Suche und der Herrichtung von adäquaten Unterkünften gefragt. Da private Wohnräume kaum zur Verfügung stehen, reaktiviert die Stadtverwaltung nun ein weiteres –noch- städtisches Gebäude, dessen Folgenutzung eine ganz andere sein sollte: Die alte Grundschule in Ossenberg an der Graf-Luitpold-Straße wird aktuell als Notunterkunft für 35 Geflüchtete hergerichtet, die in den nächsten Tagen Rheinberg erreichen werden. Schon im Jahr 2015 waren in der Schule geflüchtete Personen untergebracht worden. Die Stadt Rheinberg ist froh, zunächst diese leerstehenden Räumlichkeiten – nach Absprache mit dem Investor, der den Altbau inklusive Grundstück kaufen und dort Wohnraum entstehen lassen möchte - vorerst nutzen zu können und noch nicht, wie in vielen anderen Kommunen, eine oder mehrere Sporthallen für die Unterbringung der Asylbewerber*innen umfunktionieren muss. Doch die „Luft wird langsam dünner“. Es ist mit der Zuweisung weiterer Personen nach Rheinberg zu rechnen. „Wir müssen flexibel reagieren“, so Sozialdezernentin Iris Itgenshorst, die zusammen mit den Fachbereichen Soziales, Sicherheit und Ordnung sowie Immobilienwirtschaft möglich macht, was menschenmöglich ist. „Ich bin unendlich dankbar für das große Engagement unserer Mitarbeiter*innen, die langsam aber sicher ebenfalls an ihre Kraftgrenzen stoßen.“
Bürgermeister Dietmar Heyde nimmt die Verpflichtung der Kommune zur Schaffung von Unterkünften für zugewiesene Menschen schon aus humanitären Gründen sehr ernst: „Die Heimat und unter Umständen die dort noch verbliebene weitere Familie zurückzulassen, um das eigene und das Leben seiner Lieben zu schützen und den Weg in eine bessere Zukunft in einem fernen Land auf sich zu nehmen, erfordert viel Mut, Tatkraft und vor allem Hoffnung.“ Als Bürgermeister, dem die Fürsorge für alle Rheinberger*innen am Herzen liegt, wird er alles in seiner Macht stehende tun, um diese Hoffnung der geflüchteten Menschen aufrecht zu erhalten und diesen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Zusammen mit seinen Bürgermeisterkolleg*innen der Nachbarkommunen appelliert er jedoch an die Landes- und Bundesregierung, auch die nahezu ausgeschöpften Unterbringungsmöglichkeiten in Verbindung mit den zu stemmenden Kosten zu berücksichtigen: „Nach der sehr anstrengenden langen Coronapandemiezeit und dem nun seit fast einem Jahr andauernden Krieg in der Ukraine, sind wir als Kommunen personell und finanziell absolut am Limit.“ Einen großen Dank spricht er nicht nur den Mitarbeiter*innen der Verwaltung, sondern auch ganz besonders den unzähligen ehrenamtlich helfenden Rheinberger*innen aus.
Für Rückfragen, Anregungen und Hilfsangebote (z.B. für die Zurverfügungstellung von Wohnraum) steht die Integrationsfachkraft des Fachbereichs Soziales, Frau Tessa Wilczoch, als Ansprechpartnerin gerne zur Verfügung. Ihre Kontaktdaten lauten:
Stadt Rheinberg
Fachbereich Soziales
Frau Tessa Wilczoch
Goldstraße 14
47495 Rheinberg
Telefon: 02843 171-352
Telefon: 02843/171-352
E-Mail: tessa.wilczoch@rheinberg.de