Rheinberg, natürlich niederrheinisch

GRUSSWORT DES BÜRGERMEISTERS ZUM JAHRESWECHSEL

Rheinberg, 17.12.2024.

 

Liebe Mitbürger*innen,

 

das Jahr neigt sich dem Ende zu, und es ist eine Zeit, in der wir innehalten und uns auf die wichtigen Dinge fokussieren – auf das, was uns verbindet und stärkt. Weihnachten ist für viele von uns ein Moment der Besinnung, der Hoffnung und des Miteinanders. Inmitten von Herausforderungen und Sorgen, die uns weltweit beschäftigen, möchten wir uns daran erinnern, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein und gemeinsam durch schwierige Zeiten zu gehen.

 

Das vergangene Jahr war von politischen Spannungen und Unsicherheiten geprägt. Die Kriege und Krisen, die die Welt erschüttern, lassen uns nicht kalt. Auch in unserer Region sind die Auswirkungen spürbar – sei es durch die anhaltenden wirtschaftlichen Belastungen oder die Sorgen um die Zukunft unserer Umwelt. Doch in dieser turbulenten Welt hat sich auch immer wieder gezeigt, wie stark die Gemeinschaft ist und wie viel wir durch Zusammenhalt erreichen können.

 

Besonders in solchen Zeiten ist das Engagement vieler Menschen in unserer schönen Stadt von unschätzbarem Wert. Ohne die unermüdliche Arbeit der zahlreichen Ehrenamtlichen, die in unseren Vereinen, Gruppen und Initiativen tätig sind, wäre unser Zusammenleben nicht so lebendig und stark. Sie leisten täglich einen unverzichtbaren Beitrag – sei es in der Jugendarbeit, im Sport, in der Kultur oder bei der Unterstützung von Menschen in Not. Sie sind das Rückgrat unserer Gemeinschaft, und ich möchte an dieser Stelle allen danken, die sich mit Herzblut und Engagement einbringen.

 

Trotz der weltweit angespannten Lage, gab es in unserer schönen Stadt auch viele positive Entwicklungen. So konnte eine verbesserte Kommunikation mit Ihnen, liebe Bürger*innen, erreicht werden. Durch Informationsveranstaltungen, die auch in den Stadtteilen stattfanden, konnten wir Ihre Wünsche und Anregungen in unsere Arbeit einfließen lassen. Durch die Hinzunahme eines weiteren Social Media-Kanals auf der Plattform Instagram, konnten wir zusätzliche Zielgruppen erreichen. Sowohl auf Facebook als auch auf YouTube sowie auf unserer Homepage erhalten Sie immer die aktuellsten Nachrichten der Verwaltung, was besonders bei den beiden Bombenentschärfungen in diesem Jahr von absoluter Wichtigkeit war. Mit Ihnen im Dialog zu sein, hilft uns allen bei den täglichen Herausforderungen. Ein Ausbau der Bürgerbeteiligung durch vermehrte Bürgerveranstaltungen unter dem Motto „Verwaltung vor Ort“ ist für das kommende Jahr in Planung. Wir werden Sie rechtzeitig über Termine informieren.

 

Eine weitere positive Entwicklung war die Fertigstellung der Kita „Hummelburg“ Anfang des Jahres, die unter der Trägerschaft des DRK in Betrieb genommen werden konnte. Der Neubau einer weiteren Kita in Orsoy wird aktuell geplant. Dort übernimmt möglicherweise eine Elterninitiative die Trägerschaft. Das zeigt, wie wichtig uns die frühkindliche Bildung ist.

 

Auch an den weiterführenden Schulen konnten durch Um- bzw. Anbauten die bestmöglichen Voraussetzungen für die Lernumgebungen unseres Nachwuchses geschaffen werden. Besonders positiv war die Zusammenarbeit von Verwaltung, Schulen und Handwerksbetrieben bei der Wiederherstellung der Grundschule Am Annaberg, die im Frühjahr durch einen Brand stark beschädigt wurde. Durch das „Hand-in-Hand-Arbeiten“ konnten die Räumlichkeiten in kürzester Zeit wieder funktionstauglich hergerichtet werden.

 

Die VHS kann ihre Integrationskurse nun wieder in der Begegnungsstätte abhalten, die zwischenzeitlich als „Not-Kita“ für die Kinder der Hummelburg genutzt wurde. Zusätzlich stehen der VHS in der Europaschule neue Räume für ihr vielfältiges Angebot zur Verfügung.  

 

Wie wichtig der Einsatz zur Stabilisierung unserer Demokratie ist, konnten wir eindrücklich im Februar miterleben. Nach dem Bekanntwerden eines Treffens von Rechtsextremisten in Potsdam im Jahr 2023, bei der die AfD mit mehreren einflussreichen Personen vertreten war, gingen unzählige Menschen in ganz Deutschland auf die Straße und demonstrierten für Toleranz, Frieden und Demokratie. Allein in Rheinberg beteiligten sich rund 2.500 Bürger*innen an der Großdemonstration unter dem Motto „Berka bleibt bunt“ auf dem Großen Markt. Alle Teilnehmer*innen einte die Überzeugung, dass Rechtsextremismus, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit in unserer Stadt keinen Platz haben und erhoben zum Teil zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Stimme. Nochmals meinen ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten für dieses starke Zeichen!

 

Das Thema Nachhaltigkeit bleibt weiterhin wichtig. Der Prozess der Nachhaltigkeitsstrategie wurde weiter vorangetrieben und die Implementierung im Haushalt der Stadt Rheinberg unter Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW gestartet. Es freut mich außerordentlich, wie groß weiterhin das Interesse der Stadt- und Zivilgesellschaft am Mitwirken ist!

 

Im Bereich der erneuerbaren Energien haben wir ebenfalls Fortschritte gemacht. Der Bau der Photovoltaik-Freiflächenanlage „Haus Heideberg“ in Rheinberg-Alpsray wird 2025 beginnen. Zudem plant die Firma ENNI die Errichtung einer weiteren Anlage unter dem Namen „Rheinberger Heide“. Auch die Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH beabsichtigt, ihre Photovoltaikanlage in Winterswijk von aktuell 1 MWp auf 2 MWp zu erweitern. Die Solvay Chemicals GmbH hat mit der Inbetriebnahme des zweiten Teils des Altholz-Kraftwerks „Woodpower 2“ einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Mit den beiden Holzkraftwerken reduziert die Firma den CO2-Ausstoß um rund 460.000 Tonnen pro Jahr! All diese Schritte sind entscheidend für unseren Klimaschutz und zeigen das Engagement für eine nachhaltige Zukunft.

 

Das Kulturangebot in Rheinberg war im vergangenen Jahr wieder sehr ansprechend. Neben selbstorganisierten Veranstaltungen wie dem Kulturfest im Sommer, bei dem auch viele Pumpennachbarschaften mitwirkten und dem Kastanienfest, präsentierte das Kulturbüro der Stadt Rheinberg ein sehr abwechslungsreiches Theater- und Konzertprogramm in der Stadthalle. Auch das MAP-Festival ist schon lange etabliert und das KPiP-Festival fand erfolgreich zum zweiten Mal im Stadtpark statt. Zudem konnten sich die Rheinberger*innen in den Ortsteilen über ein buntes Veranstaltungsangebot freuen. Auch im nächsten Jahr erwartet Interessierte wieder ein abwechslungsreiches Kulturprogramm. 

 

Bei der Olympiade im Sommer in Paris glänzte die Rheinberger Dressurreiterin Isabell Werth wieder mit herausragenden Leistungen und wurde zur erfolgreichsten deutschen Olympionikin gekürt. Durch ihren jahrelangen weltweiten Erfolg präsentiert sie ihre Heimatstadt stets vorbildlich. Ich freue mich darauf, ihr dafür im kommenden Jahr die Ehrenbürgerwürde verleihen zu dürfen.

 

Liebe Mitbürger*innen,

 

auch im nächsten Jahr erwarten uns wieder zahlreiche Herausforderungen. Die politische Landschaft wird sich durch die vorgezogene Bundestagswahl im Februar, aber auch durch die Kommunalwahl im September verändern, laufende und wohlmöglich neue Kriege und Konflikte werden uns weltweit in Atem halten. Was auch immer kommt – im Großen und im Kleinen - schaffen wir um einiges besser als starke Gemeinschaft. Deshalb wünsche ich Ihnen und Ihren Familien von Herzen besonders Zusammenhalt, Frieden, Gesundheit und einen intensiven, nachhaltigen Blick auf Schönes, was Sie stärkt. Schöpfen Sie Kraft in den kommenden Weihnachtstagen und beim Übergang ins neue Jahr, um auch im kommenden Jahr die Herausforderungen gemeinsam meistern zu können.

 

Im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Rheinberg danke ich Ihnen für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement!

 

Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!

 

Herzlichst

 

Ihr Bürgermeister
Dietmar Heyde

Bürgermeister mit Tannenbaum im Hintergrund

Bild: Stadt Rheinberg