Liebe Rheinberger*innen,
der Blick in den Kalender lässt keinen Zweifel aufkommen: Weihnachten kommt schon sehr bald und wird das Jahr hoffentlich im familiären Kreis mit unseren Liebsten harmonisch abrunden. Uns allen wird damit klar, dass sich nun auch das Jahr 2021 von uns verabschieden will. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und für Sie einen kleinen Rückblick auf das vergangene und einen vorsichtigen Ausblick auf das kommende Jahr wagen.
Auch das nun endende Jahr 2021 hat uns die Coronapandemie nach ihrem Beginn im Frühjahr 2020 wieder große Anstrengungen abgefordert. Seien es die eingeschränkten Kontakte zu unseren Angehörigen, Freunden und Bekannten oder die notwendigen Schutzmaßnahmen wie Impfungen, regelmäßige Testungen oder die Einhaltung der Abstands- und Hygiene-Regeln. Alle Vorsorge- und Schutzmaßnahmen erfordern jeden Tag erneut von uns allen Bereitschaft, Pflichtbewusstsein, Rücksichtnahme und Vorsicht zugleich. Viele von Ihnen müssen dafür viel Energie aufbringen und gleichzeitig finanzielle Einbußen hinnehmen. Deswegen danke ich allen Menschen in Rheinberg, die sich tagein und tagaus selbst schützen sowie sorgend für andere einbringen, um dem Coronavirus Einhalt zu gebieten. Damit dieser Einsatz wirklich Wirkung zeigt, müssen wir alle die Impf-, Test und Schutzangebote jetzt wieder verstärkt nutzen! Nur wenn wir uns alle als eine große Wertegemeinschaft verstehen, in der gegenseitige Rücksichtnahme zwischen Jungen und Alten, Kranken und Gesunden verstanden und gelebt wird, können wir überhaupt das Coronavirus beherrschen. Dies wird uns allen auch im Jahr 2022 noch einiges abverlagen.
Doch in 2021 haben wir gemeinsam, trotz allen erschwerten Rahmenbedingungen, auch viel geschafft in unserer schönen Stadt! So konnte im September z.B. endlich eine neue Attraktion offiziell zur Nutzung freigegeben werden: Der neue Pumptrack am Friedrich-Stender-Weg/Günter-Rehse-Weg. Die Sport- und Freizeitstätte konnte nach 4-jähriger Projekt- und Bauzeit unter Beteiligung der Verwaltung, der Politik und vieler junger Rheinberger*innen dank einer LEADER-Förderung umgesetzt werden und bereichert das Sport- und Freizeitangebot in unserer Stadt sehr. Auch die neue Großraumturnhalle an der Xantener Straße, deren Fertigstellung für Anfang 2022 geplant ist, wird dieses Angebot erweitern. Dank des guten Zusammenspiels von Verwaltung, Politik, Vereinen, Schulen und Dienstleistern konnte ein Bauprojekt umgesetzt werden, das den neuesten baulichen, technischen und energetischen Standards entspricht.
Eine weitere schöne Entwicklung war auch die Aufnahme der Stadt Rheinberg in die „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS NRW) und die damit verbundene Auszeichnung als fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt, die durch die neue Verkehrsministerin des Landes NRW Ina Brandes im November übergeben wurde. „Diese Auszeichnung der AGFS ist eine Anerkennung des tollen Engagements in Rheinberg für besseren Rad- und Fußverkehr. Zugleich ist das Qualitätssiegel ein Ansporn, weiterhin an innovativer und klimafreundlicher Mobilität zu arbeiten, die Fußgängern und Radfahrern zugutekommt. (…) Gute Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz!“, so das Statement von Ina Brandes, dem ich als „Grüner“ Bürgermeister natürlich nur voll zustimmen kann.
Dass das Thema „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ auch in Rheinberg immer stärker in den Fokus rückt zeigen unzählige Projekte, die in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Interessengruppen aus Verbänden, Vereinen, Unternehmen, Politik und Verwaltung geplant und umgesetzt wurden und weiterhin werden. Gerade erst wurde erstmalig in einer „Klima-Challenge“ der Westenergie-Klimaschutzpreis an die im Bereich Klimaschutz aktivsten Ortsteile verliehen. Es galt, die einzelnen „kleineren“ Maßnahmen zu einem „großen Ganzen“ in den jeweiligen Ortsteilen zusammenzufassen und zu melden. Die ersten Ränge gingen an Eversael, gefolgt von Alpsray und Vierbaum. Nochmal ein großer Dank an die Aktiven, die den Klimaschutz im schönen Rheinberg so engagiert vorantreiben.
Es ist unglaublich toll, wie sehr sich die Rheinberger Bürger*innen in den unterschiedlichsten Bereichen für unser aller Zukunft einsetzen! Ob bei Bürgerbeteiligungen, wie gerade erst im Rahmen der Veranstaltung in der Montessori-Schule zum Thema „Dorfentwicklung in Borth“ oder bei den vielen anderen Beteiligungsmöglichkeiten und Ortsteilveranstaltungen, die in Zukunft durch die Verwaltung immer mehr ausgebaut werden.
Im September startete die Stadt Rheinberg als eine von sechs ausgewählten Modellkommen mit dem Projekt „Global Nachhaltige Kommune NRW (GNK NRW). Unter Leitung der neuen Stabsstelle „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ in Zusammenarbeit mit der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ (SKEW) von Engagement Global wird durch das Kernteam aus Mitarbeiter*innen der Verwaltung und der Steuerungsgruppe aus Aktiven der Bereiche Verwaltung, Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft eine integrierte Nachhaltigkeitsstrategie für die sechs Themenschwerpunkte „nachhaltige Verwaltung“, „lebenslanges Lernen und Kultur“, „soziale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Gesellschaft“, „globale Verantwortung und Eine Welt“, „Klimaschutz und Energie“ sowie „wohnen und nachhaltige Quartiere“ mit konkreten Zielen und Maßnahmen entwickelt, die Rheinberg und seine Bürgerschaft zukunftsfähig oder auch „enkeltauglich“ machen sollen. Eine widerstandsfähige und nachhaltige Kommunalentwicklung rückt – nicht nur im Kontext der Coronapandemie – immer stärker in den Fokus. Der fortschreitende Klimawandel mit Dürren und Starkregen, der Verlust biologischer Vielfalt und soziale Ungleichheiten sind Beispiele für sich zuspitzende, ökologische und soziale Herausforderungen. Die Stadt Rheinberg stellt sich diesen Herausforderungen und ich freue mich sehr, dass Sie, liebe Rheinberger*innen, uns dabei so tatkräftig unterstützen!
Wie groß menschliches Engagement sein kann, hat unter anderem auch die Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und NRW im vergangenen Juli gezeigt. Diese Tragödie mit nationalem Ausmaß hat gezeigt, dass der Klimawandel längst in Deutschland angekommen ist und zukunftsfähige Strategien zum Umgang mit dieser Herausforderung gefunden werden müssen, die ein schnelles Handeln erfordern. Schnell gehandelt haben unzählige Menschen aus ganz Deutschland, die sich auf den Weg in die Hochwassergebiete gemacht haben und keine Kosten und Mühen gescheut haben, um den Menschen vor Ort in ihrer größten Not zu helfen. Auch viele Rheinberger*innen haben mit angepackt – ob persönlich mit Muskelkraft oder organisatorisch/finanziell im Rahmen der vielen Hilfsprojekte. Ganz besonders möchte ich die Einsatzkräfte unserer Freiwilligen Feuerwehr und des DRK-Stadtverbandes Rheinberg erwähnen, die unter Einsatz ihres Lebens, ihrer physischen und vor allem auch psychischen Gesundheit die Kräfte vor Ort unterstützt haben. Diese Eindrücke werden sie für den Rest ihres Lebens begleiten und ich bin unglaublich froh, dass sie unversehrt wieder nach Hause gekommen sind! Meine Damen und Herren, auf Sie kann man nur stolz sein! Ich danke Ihnen im Namen von Rat und Verwaltung und ganz besonders persönlich für Ihr außergewöhnliches Engagement! Ich bin sehr glücklich und beruhigt, dass wir Menschen wie Sie in unser aller Nähe haben!
Rheinberger*innen ein Gesicht zu geben und auch während Krisenzeiten Hoffnung zu spenden und sich auf das Positive zu fokussieren, hat das ehrenamtliche Projekt von Fotografenmeister Peter Meulmann mit dem schönen Namen „Du bist / Wir sind Rheinberg!“ gezeigt. Während der Pandemie lichtete er 70 Rheinberger*innen und Menschen, die eng mit Rheinberg verbunden sind fotografisch ab und drehte ein Video von ihnen, dass zeigen sollte, was sie ausmacht und was genau sie mit unserer schönen Stadt verbindet. Wir alle konnten die Ergebnisse auf vielfältigen Wegen – auch bei einer Ausstellung im Foyer des Stadthauses – bestaunen und bewundern. Die Aktion hat ein unglaubliches Zusammengehörigkeitsgefühl erzeugt, was gerade in Zeiten wie diesen einen enormen persönlichen und gesellschaftlichen Wert darstellt. Ich bin Herrn Meulmann persönlich und als erster Bürger der Stadt sehr dankbar für seinen Ideenreichtum und sein großes Engagement!
Zusammenhalt enorm in Rheinberg gefördert hat auch die großartige Kunstaktion „Big A“ im August dieses Jahres. Das Projekt war Bestandteil der "Heimatwerkstatt" des Landesministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung; ein Landesprogramm zur Förderung und Stärkung der vielfältigen Heimat in Nordrhein-Westfalen und wurde in Rheinberg in Kooperation mit dem Caritasverband Moers-Xanten e.V. durch das MAP-/Artlon-Team um die Brüder Manuel und Marco Kutz in Zusammenarbeit mit dem Künstler Javer Landa Blanco aus Spanien entwickelt und durchgeführt. Dahinter steckte die einzigartige Idee, aus den über 3.100 Antworten Rheinberger Bürger*innen auf die Frage „Was ist für dich Zuhause?“ Graffitikunstwerke von 13 international anerkannten Künstlern „übersetzen“ und auf 6 riesigen, gegenüberliegenden Mehrfamilienhauswänden in der Reichelsiedlung auf dem Annaberg für alle sichtbar machen zu lassen. Die Aktion sollte Hürden überwinden helfen und Kommunikation – vor allem in dieser multikulturellen direkten Umgebung – fördern. Das haben die beiden Brüder und alle Beteiligten mehr als geschafft! Eine wunderbare Aktion, die sicher auch in der Zukunft als Grundlage für den weiteren Ausbau sozialen Miteinanders und als Bereicherung für das touristische Angebot in Rheinberg dienen wird.
Meine lieben Mitbürger*innen,
ich hoffe, ich konnte Ihnen einen kleinen exemplarischen Über- und Ausblick geben, warum es sich so sehr lohnt, Teil unseres schönen Rheinbergs zu sein. Ich bin zuversichtlich, dass wir als noch stärkere Gemeinschaft als wir es ohnehin schon sind, diese herausfordernde Zeit weiterhin gut meistern werden und dass uns die Zukunft viel Positives bringen wird. Ich werde als Ihr Bürgermeister mein Bestes für Sie geben!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest, alles Gute und vor allem Gesundheit für das neue Jahr 2022!
Herzlichst Ihr
Dietmar Heyde
Bürgermeister