Der Jakobsweg ist der wohl bekannteste Pilgerweg der Welt. Benannt wurde er nach dem Apostel Jakobus den Älteren, einer der zwölf Apostel Jesu Christi.
Rheinberg liegt mit auf dem Weg der Jakobspilger im Rheinland, der parallel zum Rhein die niederländische Stadt Nijmegen mit Köln verbindet, von wo aus bereits bestehende Wege über Aachen und Trier weiter Richtung Santiago führen.
Der 21 km lange Wegabschnitt von Rheinberg nach Moers verläuft durch Borth, vorbei an Ossenberg, durch die Innenstadt Rheinbergs und schließlich weiter durch Budberg und Orsoy.
Wanderer des Pilgerweges durch Rheinberg, die einen "Pilgerstempel" bekommen möchten, erhalten diesen an der Auskunft im Stadthaus, Kirchplatz 10. Sollte die Auskunft nicht besetzt sein, bietet das Hotel Am Fischmarkt ( Fischmarkt 2-5 ) in Rheinberg diesen Service ebenfalls an.
Auf dem Weg durch Borth liegt die St. Evermarus Kirche. Sie steht unter der Schutzherrschaft des heiligen Santiagopilgers Evermarus.
Als weiteres Symbol für den Pilgerweg steht auf dem Holzmarkt in der Rheinberger Innenstadt die Jakobsstele. Diese hat der Landschaftsverband Rheinland anfertigen lassen. Am 16.08.2009 wurde die Stele feierlich eingeweiht. Sie soll auf die Pilgertradition hinweisen: Das erstmals um 1400 erwähnte ehemalige Gasthaus an der Orsoyer Straße 6, welches als Hospital bekannt war, soll schon früher die Menschen auf Ihrem Pilgerweg beherbergt haben. Auch der 1295 errichtete Kamper Hof des Klosters Kamp diente als Hospiz.
Von der Jakobsstele am Marktplatz hat man zudem einen guten Blick auf die Pfarrkirche St. Peter.
Der Pilgerweg durch Budberg führt an der St. Marien Kirche vorbei. Diese war früher der Budberger Windmühlenturm, welcher später zur Kirche umgebaut wurde.
Die letzte Station in Rheinberg ist Orsoy. Das kleine Städtchen liegt direkt am Rhein, weshalb die St.Nikolaus Kirche nach dem heiligen Nikolaus, dem Patron der Schiffer, benannt wurde.
Seit dem Mittelalter haben sich Menschen auf den Weg begeben, um an "heiligen" Orten Gott näher zu sein. Neben Jerusalem und Rom war Santiago de Compostela im Nordwesten der Iberischen Halbinsel das bedeutendste Pilgerziel des europäischen Mittelalters. Nachdem Jakobus im Jahre 44 n. Chr.durch Herodes den Märtyrertod starb, wurden der Legende nach seine Gebeine nach Spanien überführt und dort bestattet. Die Wiederauffindung des Grabes fällt in das 9. Jahrhundert. Bereits im 10. Jahrhundert erreichten die ersten deutschen Pilger die Stadt des Heiligen.
Mit der Zeit überzog ein Pilgerwegenetz den gesamten Kontinent und trug durch den Ideen- und Kulturaustausch entlang dieser geistigen und materiellen Leitlinien zur Formung und Bildung Europas bei. Deshalb erklärte der Europarat 1987 die Wege zur ersten Europäischen Kulturstraße.
Gekennzeichnet ist der Jakobsweg durch die Jakobsmuschel, die das Zeichen der Pilger ist. Die Strahlen symbolisieren die verschiedenen Wege aus Europa. Sie kommen aus elf Richtungen und laufen in dem westlichsten, zwölften Punkt zusammen, dem Ziel Santiago de Compostela.
Als Buchtipp ist hier "Jakobswege - Wege der Jakobspilger im Rheinland" Band 4, Hrsg. Landschaftsverband Rheinland/Deutsche St. Jakobus- Gesellschaft im J .P . Bachem Verlag (ISBN 978-3-7616-2191-2) zu nennen.
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